Team 3 – Cobe

Team 3 - Erläuterungsplan "Fünf Strategien für eine zukünftige Stadt" 1 (In neuem Fenster öffnen)

Team 3 - Erläuterungsplan "Fünf Strategien für eine zukünftige Stadt" 2 (In neuem Fenster öffnen)

Team 3 - Erläuterungsplan "Fünf Strategien für eine zukünftige Stadt" 3 (In neuem Fenster öffnen)

 

 

Erläuterungsbericht

Fünf Strategien für eine zukünftige Stadt

Städtebauliche Vision

Das Entwicklungsgebiet „ehemaliger Güterbahnhof Köpenick“ verfügt mit seiner Lage im Übergang zwischen bestehenden Stadtquartieren und an anschließenden Landschaftsräumen über hervorragende Standortbedingungen für ein neues Stadtquartier mit hoher Lebensqualität.

Die Vision für das neue Quartier nimmt die vorhandenen Grünstrukturen, die Qualitäten des Ortes und die Vernetzung mit der Umgebung als Ausgangspunkt für die städtebauliche Struktur. Damit entsteht ein engmaschiges und zukunftsfähiges Stadtquartier mit kurzen Wegen, das stark mit der Natur verwoben ist, und sich einfühlsam in die Umgebung integriert.

Die städtebauliche Vision wird durch fünf Hauptstrategien gegliedert. Wie aus dem Lageplan zu lesen ist, haben diese Strategien den Plan vom großen bis zum kleineren Maßstab gebildet und wurden während des gesamten Entwurfs als Leitprinzipien verwendet.

1. Von Zäsur zu einer Attraktion

Die Gleisanlagen der Deutschen Bahn wirken als signifikante städtebauliche Barriere zwischen dem nördlichen und dem südlichen Teil des Bearbeitungsgebiets. Gleichzeitig ist sie auch ein stadträumliches Element, das die beiden Seiten des Bearbeitungsgebiets unter derselben Identität vereint. Da die Anzahl an neuen Nord-Süd-Verbindungen begrenzt ist, soll die identitätsstiftende Funktion der Bahn in der Zukunft gestärkt werden. Das neue Quartier darf keine Rückseite zu der Bahnanlage bilden, sondern soll in engem Dialog mit ihr stehen. Nur so wird es möglich den nördlichen und den südlichen Bereich als zwei Teile eines Ganzen zu empfinden, und die zwei Seiten Köpenicks zusammenzufügen.

Daher bildet der neue großzügig und vielfältig gestaltete Gleispark den wichtigsten Impuls für die städtebauliche Vision. Der Park rahmt auf beiden Seiten die Gleisanlagen ein, verknüpft in Ost-West-Richtung das Erpetal und die Mittelheide mit Köpenick, und vernetzt sich nach Norden und Süden mit dem neuen Quartier. Räumliche Ausbuchtungen der Parks in das Quartier formen verschiedene Grünräume mit unterschiedlichen Nutzungen, von den Gleisgärten im Westen über die zentral gelegenen Gleisterrassen bis hin zum Güterpark am Hirschgarten. Durch die publikumsorientierten Nutzungen und die neuen attraktiven Fuß- und Radverbindungen soll der Park die Bahnanlage von einer Zäsur zu einer neuen Hauptattraktion in Köpenick verwandeln.

2. Von Bahnbrachen zu einer Blau-grünen Stadt

Mit rundum 70 % Wasser-und Grünflächen ist Köpenick der blau-grünste Stadtteil Berlins. Dies soll sich auch in dem neuen Quartier Güterbahnhof widerspiegeln. Die vorhandenen Grünstrukturen, insbesondere die bestehenden Baumkorridore, sollen daher das Rückgrat des städtebaulichen Rasters bilden. Die Gebäude hingegen sollen nur behutsam außerhalb der Grünkorridore entwickelt werden. Daher entstehen im südlichen Teil des Bearbeitungsgebiets, zusätzlich zu dem Gleispark, zwei Ost-West ausgerichtete Grünzüge mit den bestehenden erhaltenen Bäumen, damit diese sich zu einem zusammenhängenden Netzwerk verbinden und sich mit den übergeordneten Landschaftsräumen wie dem Erpetal verknüpfen.

Aufgrund der topografischen Lage („unten“) und der Ausbreitung über das gesamte Quartier, bieten die Grünzüge ideale Retentionsräume für das Regenwasser. Daher bilden sich in der Parkgestaltung integrierte Retentionsmulden und Senken durch beide Grünkorridore. Es entsteht mit dem Gleispark und den Grünzügen ein blau-grünes Netzwerk von unterschiedlichen Lebensräumen für bestehende und neue Biotope, damit die Biodiversität des Ortes gestärkt wird. Weiche Pfade und Wege durchqueren die Grünzüge und schaffen Zugang zur Natur, informelle Treffpunkte und Erholungsräume für das neue Quartier.

3. Vom abgekoppeltem Stadtteil zu vernetzter Nachbarschaft

Das heutig von der Umgebung abgekoppelte Gebiet soll sich durch die Neuplanung mit seinem Umfeld stark vernetzen. Das engmaschige städtebauliche Raster bildet sowohl in Nord-Süd Richtung als auch in Ost-West Richtung neue Verknüpfungen an die Umgebung. Gleichzeitig schafft diese städtebauliche Struktur eine Stadt mit kurzen Wegen, in der Fuß- und Radverkehr grundsätzlich Vorrang vor dem motorisierten Fahrzeugverkehr hat.

Die städtebauliche Struktur schafft eine starke Verknüpfung der übergeordneten Landschaftsräume mit grünen Verbindungen durch das Quartier in Nord-Süd Richtung zwischen dem Gleispark und dem Flussraum Erpe sowie in Ost-West Richtung zwischen Erpetal und Dammvorstadt.

Die baubegleitende und grün gestaltete Ostumfahrung bildet das verkehrliche Rückgrat des Quartiers, und ermöglicht ein autofreies Quartier im restlichen Gebiet. Die Ostumfahrung ist als Tempo 30 – Zone ausgelegt, was zu einer niedrigen Lärmemission führt, und gleichzeitig eine geringere Barrierewirkung für querende Fußgänger und Radfahrer sowie grundsätzlich bessere Verkehrssicherheitsbedingungen für den Langsamverkehr schafft. Kleine intime Wohn- und Spielstraßen zeichnen die quartiersinnere Erschließung der Gebäude aus, in denen nur Dienst- und Lieferverkehr in Einbahnrichtung erlaubt ist.

4. Von Fremder zu Freund

Heute ist der größte Teil des Planungsgebietes von der Umgebung isoliert und abgeschlossen, die meisten bestehenden Gebäude sind typologisch und maßstäblich „Fremde“ im Vergleich zum Umfeld. Damit das neue Quartier sich einfühlsam in die Umgebung einbindet, soll die neue Bebauung sich an dem städtebaulichen Maßstab der umgebenden Quartiere orientieren. Da das Umfeld durch eine heterogene städtebauliche Struktur geprägt ist, ist eine differenzierte Maßstäblichkeit der Gebäudevolumen im neuen Quartier erforderlich.

Die Maßstäblichkeit des Elcknerplatzes, die sich durch kompakte Formen und eine höhere Dichte auszeichnet, prägt die Typologien entlang des südlichen Gleisparkrandes. Der südwestliche Bereich wird von der benachbarten Blockrandbebauung in der dicht bebauten Dammvorstadt inspiriert. Der Bereich rund um den Brandenburgplatz erhält den bisherigen gewerblichen Charakter, mit neuen Gewerbetypologien bestehend aus Hallenclustern in Kombination mit mehrgeschossigen Zeilenbauten, die die typologische Sprache der Seelenbinderstraße prägen. Südlich der Gewerbehöfe sind die Baufelder entlang der Alten Erpe durch abgestufte Wohnbaukörper gekennzeichnet, die sich zum Flussufer hin eröffnen. Der südöstliche Bereich wird von der angrenzenden kleinteiligen Bebauung am Wiesenrain geprägt. Hier entstehen zwei- bis dreigeschossige Zeilenbauten in Kombination mit Reihenhäusern.

Im westlichen Bereich des Nordens entlang des Stellingdamms entstehen kompakte Bebauungsstrukturen, die mit der gegenüberliegenden vier- bis fünfgeschossigen Bebauung den Straßenraum fassen. Im östlichen Bereich ist die Siedlung Elsengrund ein wichtiger Bezugspunkt für die kleinteilige zwei- bis dreigeschossige Bebauung entlang des Gleisparks.

Es entstehen zwei neue Hochpunkte im Quartier: eine Landmarke am Bahnhof Köpenick und eine direkt am Rand des Gleisparks im Bereich der Gleisterrassen. Durch ihre Lage bieten diese Gebäude Blickbezüge von mehreren Seiten, sowohl vom Bahnhof Köpenick und Hirschgarten als auch vom Brandenburger Platz aus.

5. Von Güterstadt zu Stadt für Menschen

Es soll ein durchmischtes Quartier auf verschiedenen Maßstäben entstehen; innerhalb des Quartiers, innerhalb der Baufelder und innerhalb der Gebäude. Somit entsteht ein einladender neuer Stadtteil für unterschiedliche Nutzer:innen.

Zusammenhängende gewerbliche Nutzungen werden rund um den Brandenburger Platz konzentriert, sowie im nordwestlichen Bereich am Stellingdamm, wo keine Wohnbebauung wegen Lärmemissionen möglich ist. Gleichzeitig wird ein Netzwerk von vielfältigen Raum- und Flächenangeboten für kleinteiliges Gewerbe, Büros, und Einzelhandels in den Erd- und Obergeschossen der Gebäude entlang der Ostumfahrung und des Gleisparks vorgesehen.

Die Schule wird in der unmittelbaren Nähe vom Köpenicker Bahnhof angesiedelt, und insbesondere die Außenanlagen sollen eng in die Grünstruktur des Quartiers eingebunden werden. Die Sport- und Freiflächen der Schule sind so konzipiert, dass diese separat von dem Schulgebäude während Nicht-Schulzeiten von dem ganzen Quartier genutzt werden können. Die zwei Kitas sind im Gleispark integriert, und direkt an der Ostumfahrung gelegen, damit Bring -und Abholverkehre nicht die inneren Quartierstrassen belasten. Auch das Jugend- und Seniorenzentrum ist im Gleispark integriert, damit diese sozialen Einrichtungen den Parkrand aktivieren und den Park an das Quartier anbinden.

Auf der Grundstücks- und Gebäudeebene gibt es vielfältige Gebäudetypologien; Parkhäuser mit kommerziellen Nutzungen im Erdgeschoss und öffentlich zugänglichen Dächern mit Sport- und Spielangeboten, Penthaus Wohnungen auf den Gewerbegebäuden, und ein neues Modell für einen Gewerbehof, der aus Produktionshallen in Kombination mit Büroflächen besteht.

Das Quartier ehemaliger Güterbahnhof Köpenick soll ein gemischtes und vielfältiges neues Stadtgebiet werden. Darunter gehören nicht nur unterschiedliche Nutzungen, sondern auch eine soziale Vielfalt. Die Baufelder sind flexibel dimensioniert und erlauben verschiedene Gebäudetypologien, darunter auch die Integration des geförderten Wohnens. Somit sind die erforderlichen 40 Prozent geförderten Wohnraumes über das ganze Gebiet integriert.

Landschaft

Der Gleispark bildet das übergeordnete grüne Rückgrat durch das neue Quartier. Neue Rad- und Fuß Verbindungen schlängeln sich durch den Park und sollen in ihrer Formensprache die Gleisanlage interpretieren. Der Park bildet durch Ausbuchtungen an städtebaulichen gezielten Stellen neue Erholungs- und Aufenthaltsorte im Grünen, wie eine Perlenkette von verschiedenen Grünräumen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Die Gleisgärten entstehen im jetzigen Standort der Kleingärten östlich des Elcknerplatzes. Der bewusste Verzicht auf Bebauung in diesem Bereich soll einen sanften Übergang vom öffentlichen Park zu der Nachbarbebauung schaffen. Das gärtnerische Thema soll weiterentwickelt werden, perspektivisch soll der Höhenunterschied zwischen Gleispark und Bebauung durch terrassierte Gärten umgestaltet werden. Die Gärten können teilweise im Privateigentum bleiben, es sollen aber auch Gemeinschaftsgüter für das ganze Quartier entstehen. Die Gleisterrassen bilden den zentralen Bereich des Gleisparks. Hier entstehen nach Süden ausgerichtete Sitzstufen in einer grünen Terrassenanlage. Unterhalb der Terrassen befinden sich in den Erdgeschossen öffentliche Nutzungen, wodurch ein lebendiger Treffpunkt für das ganze Quartier entsteht. Im östlichen Bereich des Gleisparks in der Nähe vom Bahnhof Hirschgarten werden alte Relikte des Güterbahnhofs wie das bestehende Gebäude sowie die Gleisanlagen in die Parkgestaltung integriert, und bilden somit einen neuen Erholungsort.

Nördlich der Bahnanlage ergeben unterschiedliche Pocketparks entlang der baumbegleitendenden grünen Straßenbahn-Trasse Aufenthaltsorte im Grünen für die Nachbarschaft. Naturnahe Wege führen durch die Mittelheide zum Bahnhof Hirschgarten. Entlang des Weges bietet ein Aussichtsturm im Wald großartige Blicke über das Gebiet bis hin zum Müggelsee.

Die Grünzüge sind in ihrer Gestaltung hauptsächlich von ihrer Nutzung als Retentionsräume geprägt. Abgesenkte Spielangebote dienen im Alltag den Nachbarschaftskindern, und funktionieren nach Starkregenereignisse als Rückhaltebecken. Die urbanen Landschaften innerhalb der Baufelder bilden ein grünes Herz mit gemeinsamen Gartenräumen und Spielplätzen für die Bewohner:innen, und sollen sich gestalterisch und räumlich durch Bepflanzungen von den Grünzügen abschirmen.

Topografie

Der Höhenunterschied zwischen Bahnanlage und Quartier soll möglichst sanft und sorgfältig gestaltet werden. Südlich der Bahnanlage soll die bestehende Topografie weitgehend erhalten werden. Die topographische Ausbildung des Gleisparks soll möglichst die heutige (historische) Topografie erhalten bzw. wiederherstellen. Die zentralen Baukörper werden im Parkhang eingebaut, und überbrücken damit den Höhenunterschied von Straße zu Park. Die Gleisgärten und die Gleisterrassen überbrücken den Höhenunterschied dabei freiräumlich.

Im nördlichen Bereich des Planungsgebietes entsteht statt der heutigen Böschung durch die Neuplanung der Straßenbahn eine Stützwand entlang der Bahnanlage. Diese soll möglichst grün gestaltet werden, damit sie einen attraktiven Rahmen für den öffentlichen Raum bildet.

Biodiversität

Um die Biodiversität im Gebiet zu stärken, ist die Verknüpfung neuer Grünflächen mit bestehenden Grünstrukturen essenziell. Der Gleispark und die Grünzüge, die sich vom Bestand herleiten, bilden gemeinsam mit den grünen und baumbegleitendenden Straßen ein engmaschiges Netz von Freiraum- und Vegetationsstrukturen. Mit Hilfe von „Trittsteinbiotopen“ sollen eventuelle Barrieren überwunden werden, z.B. durch Dach- und Fassadenbegrünung und der Bepflanzung von Bewässerungsmulden und Bürgersteigen/Straßen.

Die Trockenrasenbiotope im Bereich des Gleisparks sollen erhalten werden und mit Hilfe eines Pflegekonzeptes, z.B. Beweidung, langfristig gesichert werden. Diese Flächen sind auch essenzielle Lebensräume für die Zauneidechsen. Die Verwendung von heimischen Strauch- und Baumarten, die auch für Vögel Nahrung und Versteckmöglichkeiten bieten, ist ein wichtiger Teil des Vegetationskonzeptes. Die Integration von Nistmöglichkeiten von Bestäubern in die Planung von Grünstrukturen durch offene Sandflächen, Totholzstrukturen, und Steinhaufen werden im Gleispark und Parkhang integriert. Insbesondere bei der Planung von Mauern können Biodiversitätsaspekte integriert werden: Hohlräume zulassen, grabbaren Lehm verwenden, kleine Öffnungen schaffen, Überstände (Spalten) für Fledermäuse, und auch Begrünung.

Regenwassermanagement

Mit den Maßnahmen zur Regenwasserrückhaltung, Regenwassernutzung und Versickerung wird zu 100% auf eine Einleitung ins öffentliche Schmutzwassersystem verzichtet. Die versiegelten Flächen werden im Gesamtgebiet auf einem Minimum gehalten, um größere Regenwasserrückhaltemengen zu vermeiden. Wo möglich sind befestigte Flächen mit teilversiegelten Belägen zu gestalten, z.B. durch ungebundene Pflasterbeläge oder Rasengitter. Alle Freiräume sind bewusst nicht unterbaut, dies ermöglicht eine hohe Flexibilität für sowohl Baumpflanzungen als auch die Versickerung des Regenwassers. Die Dächer werden als Retentionsdächer und Gründächer gestaltet.

Auf den privaten Grundstücken wird das nicht versickerte und verdunste Regenwasser in Zisternen in den Gebäuden gesammelt und für Bewässerung von eventuellen grünen Fassaden sowie für Grauwassernutzungen im Gebäude wieder verwendet.  Für die öffentlichen Bereiche wird das Regenwasser in den Grünzügen gesammelt, wo es entweder langsam versickert oder verdunstet. Im Bereich der Wohnstraßen ist das Regenwasser nicht belastet, und wird in den straßenbegleitenden Mulden sowie in Baumrigolen zurückgehalten. Im Bereich der Ostumfahrung soll das Regenwasser zuerst gefiltert werden, bevor es in die Baumrigolen und zu den Grünzügen geleitet wird.

Die dezentrale Anordnung der Retentionsbereiche ermöglicht die durchgehende Wiederverwendung von Regenwasser im gesamten Planungsgebiet und schafft einen nachhaltigen Kreislauf für Wasser.

Mobilität

Das neue Quartier legt den Fokus auf eine zukunftsorientierte autoarme Erschließung. Das engmaschige Fuß- und Radverkehrsnetz erschließt das Quartier ausgiebig in alle Richtungen und vernetzt die bestehenden Verkehrserschließungen. Zur Entlastung des dynamischen Autoverkehrs innerhalb des Gebiets stehen drei Quartiersgaragen mit einer Kapazität von jeweils ca. 265 PKWs zur Verfügung. Parkplätze entlang der Straßen sind ausschließlich als barrierefreie Stellplätze ausgewiesen.

Durch die Platzierung der Mobilityhubs mit einer maximalen Distanz von 150-180m wird ein kurzer Fußweg über das gesamte Gebiet gewährleistet sowie ein breites Angebot an nachhaltigen Verkehrsmöglichkeiten, z.B. geteilte Elektrofahrzeuge, geteilte Fahrräder, Lastenräder für die Endauslieferung oder Mikrodepots für Pakete, gewährleistet. Mit dem Fahrrad als Verkehrsmittel kann alles innerhalb von 25m erreicht werden. Zudem unterstützen zahlreiche Fahrradstellplätze an den Bahnstationen Köpenick und Hirschgarten sowie integriert in den Wohn- und Gewerbegebieten den Radverkehr.

Die Straßen im Quartier werden in drei Kategorien gegliedert:

  • Die Ostumfahrung als Hauptverkehrsstraße mit Tempo Zone 30 bietet eine Fahrbahn für den Autoverkehr in beide Richtungen, begleitet von einem beidseitigen Rad- und Fußgängerweg. Zusätzlich ist die Straße für die Buslinie vorgesehen, die Haltestellen mit einer maximalen Distanz von 200m aufweist.
  • Die Lieferloops weisen nur einen begrenzten Zugang für PKWs und für die Müllabfuhr zur Ver- und Entsorgung auf, sowie gewährleisten den Zugang für die Feuerwehr.
  • Die Wohnstraßen sind für den Autoverkehr ausgeschlossen und lediglich zur Ver- und Entsorgung für die Müllabfuhr und für die Feuerwehr zugänglich. Durch die autofreie Erschließung wird ein lebendiger offener Raum gewährleistet, der durch die Bewohner:innen angeeignet werden kann.

Durch eine Integration von Flexzonen, die z.B. Spielraum für Fahrradstellplätze oder grüne Inseln bietet, kann ein qualitativer Straßenraum gesichert werden.

Lärmschutz

Unterschiedliche Lärmschutzmaßnahmen werden im ganzen Quartier in die Städtebau- und Freiraumgestaltung integriert. Landschaftsarchitektonische Maßnahmen wie Baumpflanzungen, topographische Geländemodellierungen und grüne Lärmschutzwände sind entlang der Bahnanlage im Gleispark geplant, damit der Lärmschutz für die Aufenthaltsflächen im Park gewährleistet ist.

Die Nutzungsverteilung erfolgt entsprechend dem Lärmniveau, damit die Wohnnutzungen in den lärmbelasteten Bereichen im Quartier möglichst vermeiden werden. Damit sind die Büro- und Gewerbenutzungen hauptsächlich entlang der lärmbelasteten Straßen vorgesehen, wie z.B. Am Stellingdamm, in der Seelenbinderstraße und entlang der Ostumfahrung.

Für die wenigen Wohnnutzungen in den lärmbelasteten Bereichen im Quartier, wird die Lärmproblematik für die erste Reihe der Bebauung durch bauliche Maßnahmen gelöst, wie z.B. durchgesteckte Wohnungen und fensterunabhängige Belüftungsmöglichkeiten. Auch alternative Erschließungslösungen wie z.B. begrünte Laubengänge werden hier als Lärmpuffer vorgesehen.

Energie

Zu einem klimaneutralen Quartier gehört ein schlüssiges Energiekonzept. Die Entwicklung vom neuen Quartier bildet die Chance neue innovative Energieformen und Systeme einzuplanen.

Kraft-Wärme-Kopplung soll über das ganze Quartier integriert werden. Ein dezentrales Netzwerk von unterschiedlichen Energiequellen Photovoltaik, Geothermie und Abwasserwärmerückgewinnung soll das Quartier versorgen. Alles wird über ein Smartgrid-Netz gesteuert, um die Wärme und Energieversorgung sorgfältig und nachhaltig regulieren zu können. Die Bewohner im Quartier können sogar Abwärme von Gebäuden, Büros, Serverräumen etc. im Smartgrid-Netz speichern, und entweder gleich verkaufen oder zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückerhalten.

Realisierungsabschnitte

Die Entwicklung des Quartiers erfolgt gemäß den Schritten der städtebaulichen Vision. Somit soll in erster Linie das landschaftliche Rückgrat des Quartiers, der Gleispark, angelegt werden. Dies könnte auch in Form von temporären Nutzungen sein. Die Freiraumversorgung ist jedoch von Anfang an wichtig, auch die soziale Infrastruktur wie die Schule und die Kitas sind wichtige erste Bausteine. Der nächste Schritt ist das bisherige geschlossene Gelände zu eröffnen und zugänglich zu machen.

Die eigentliche bauliche Entwicklung soll mit den bestehenden Mobilitätsknotenpunkten anfangen. Somit sollen die Bereiche um den Köpenicker Bahnhof, der Brandenburgerplatz und um den Bahnhof Hirschgarten zuerst entwickelt werden, und das Quartier soll sich danach nach Innen weiterentwickeln.           

Team 3 – Cobe

Präsentationspläne "Fünf Strategien für eine zukünftige Stadt" 1-3

PDF-Dokument (108 MB)
Cobe (2022)

Zurück zur Übersicht